Sonntag, 17. April 2011

Wie alt ist alt?

Über diese Frage habe ich mir in den unterschiedlichen Phasen meines Lebens sehr voneinander differierende Gedanken gemacht.

In meiner Jugend waren Menschen, die mein heutiges Alter erreicht hatten, von mir empfunden, fast im Greisenalter. Irgendwo hörte die Differenzierung ab einem Alter von etwa 25 bis 30 einfach auf. Man konnte es zudem kaum erwarten, volljährig zu sein, aber ZU alt fand man auch nicht prickelnd.

Im jungen Twenalter war ich einerseits darüber froh, die magische Schwelle "18" überschritten zu haben, aber andererseits begann ich mir darüber Gedanken zu machen, was ich für das folgende Lebensjahrzehnt geplant hatte. Diese Pläne warf ich bis zum endgültigen "Etappenziel" dann natürlich noch zig Mal über den Haufen.

Ich weiß es noch gut, ich war exakt 27 Jahre alt, als ich beim Zappen auf einen deutschen Privatsender stieß und "Die Neunzigershow" fand. Begleitet von meiner gleichzeitigen, blitzartigen Erkenntnis:

"Alt ist man also dann, wenn es einen Rückblick auf die eigene Jugendzeit gibt."

Das traf mich damals schwer ;-) und lange danach haderte ich noch mit meiner plötzlichen Vergreisung. Wie konnte es jemand wagen, so eine Sendung auf die Beine zu stellen? Eine, die so in etwa aufgebaut war wie die Shows über die Sechziger und Siebziger Jahre, vor denen man seine Eltern hie und da träumend sitzen sah? Nur mit Hits, die man an sich noch nicht in die Rubrik der Oldies eingestuft hatte? Sondern bei denen man selber nachzudenken begann, was man zur Zeit der Bekanntwerdung dieses Liedes gerade getan hatte? Oder womit man es verband? Das war ein haushoher Unterschied! ;-)

Die nächste Etappe war mein Dreißiger. Dreißig ist zwar nur "29 B", aber immerhin. Meine Kollegen drohten scherzhaft mit Geschenkkörben voller Haftcreme, Zahnreinigungstabletten und Antifaltencremes, und ich plante meinen Urlaub während der kritischen Zeit. Als ich dann dreißig Jahre und einen Tag alt war, merkte ich, was sich geändert hatte: gar nichts. Nada.

Ich war noch dieselbe, die Welt drehte sich weiter und fand mein neues Alter nicht einmal ein Schulterzucken wert. Bekommen habe ich übrigens kein einziges der genannten, geriatrischen Pflegeprodukte, das hatte dann doch keiner gewagt.  ;-)

Mittlerweile bin ich 35 Jahre alt. Ich finde mein Alter klasse und fühle mich jünger als je zuvor. Ich habe gemerkt, dass gewisse Dinge im Leben einfach nicht von der biologischen Anzahl an Jahren abhängig sind. Sondern von der eigenen Einstellung. Daher freue ich mich von Herzen auf die nächsten Jahrzehnte und die damit verbundenen Erfahrungen.

Und nun weiß ich endgültig:

"Man ist immer so alt, wie man sich fühlt!"


Ich wünsche eine schöne Woche! :-)

5 Kommentare:

  1. Ich grüße Dich,
    Du bist Philosoph. Ich fühle mich ewig alt, wenn ich müde und nicht mehr so laufen und meinen Sport treiben kann, wieich frühr tat. Dann fühle ich mich alt. Schade eigentlich. Aber jedes Alter hat sein Reiz. Das habe ich festgestellt. Ich will alles geniessen, mit den Erfahrungen, die sammeln dürfte und mit den Jugendhaften Bewegungen in mir
    Lieben Gruß
    Mamdouh

    AntwortenLöschen
  2. Hallo,
    ja, ich philosophiere gerne hin und wieder. Ich denke gerne nach und rege zum Nachdenken an. Ich sehe, du bist Tennisspieler?

    Stimmt, jedes Alter hat seinen Reiz. Und auch seine Vor- und Nachteile. Jedes Alter hat einen ganz eigenen Erfahrungsschatz, und jugendlich im Herzen bleibt man hoffentlich immer :-)

    Lieben Gruß,
    Nane

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Nane,
    dann hast Du meinen Blog besucht. Ja ich spiele Tennis, auch wenn es mäßig ist, ich spiele gerne und bewege mich draußen auf dem Tennisfeld gerne. Du auch? Komm, wir spielen zusammen einige Sätze zusammen. Es geht im Spiel um Partnersachft und Spaß und Gedanken umzusetzen auch , wenn sie öfter daneben landen (die Bälle und die Gedanken) und man streitet sich darüber, innen oder außen. Lacht. Philosophe ist das Leben fort zu bewegen. Findest Du nicht?
    Ich wünsche Dir, dass Du im Herzen jügendlich bleibst und dich dem entsprechend fort zu bewegen und begegen und bewegen...
    Vielen Dank für deinen Gegenbesuch.
    Bis dann.
    Mamdouh

    AntwortenLöschen
  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  5. Hallo,
    nein, ich habe für Sport momentan eher keine Zeit. Aber wenn, gehe ich laufen und mache Yoga.
    Ich finde, dass Diskussionen natürlich auch eine Form von (geistiger) Fortbewegung ist, und ich merke, dass die geistige Bewegung auch den Körper und die restlichen Ebenen aktiv hält. So wie es natürlich auch Sport tut. Meiner Meinung nach regt Vieles mehrere Ebenen an.
    Bis dann,
    Nane

    (neu erstellt wegen Fehlerkorrektur ;-))

    AntwortenLöschen